Projekt

Betreuung von Patienten mit Herzinsuffizienz bei Operationen

Ziel des Projektes ist es bei Patienten ab 65 Jahren mit Herzinsuffizienz die perioperative Komplikationsrate bei nicht-herzchirurgischen Eingriffen zu senken.

09 / 2024

Start der Studie

36

Monate

14

Zentren & Partner

Über das Projekt

Umsetzung des Projekts „PeriOP-CareHF“

Zur Umsetzung sieht unser Projekt eine intensive Betreuung durch Fachärztinnen und Fachärzte aus Anästhesie und Kardiologie vor. Dabei beginnen wir bereits vor dem Eingriff das patientenindividuelle Risiko mittels körperlicher sowie laborchemischer und echokardiographischer Untersuchungen zu ermitteln. Bei erhöhtem Patientenrisiko besprechen wir den Fall in unserer Konferenz. Gemeinsam mit Vertretern aus Anästhesiologie, Kardiologie, Chirurgie sowie ggf. weiteren Fachdisziplinen und den niedergelassenen Kollegen/Kolleginnen legen wir die optimale Therapie und Überwachung fest. Im Anschluss werden, sofern dies sinnvoll erscheint, in interdisziplinärer Abstimmung weitere Untersuchungen und eine präoperative Optimierung der Herzinsuffizienztherapie durchgeführt.

Die Durchführung der Anästhesie erfolgt dann ggf. unter erweitertem hämodynamischen Monitoring nach Vorgabe unseres spezialisierten Behandlungsteams.

Nach dem Eingriff werden die Patienten weiterhin durch unser interdisziplinäres Team bestehend aus Fachärzten/Innen und spezialisierten Pflegekräften (Heart Failure Nurse) betreut und gezielt nach herzinsuffizienz-typischen Komplikationen gescreent. Gemeinsam mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen planen wir für die Entlassung die ambulante Weiterbehandlung der Herzinsuffizienz. Im Erfolgsfall können wir durch unsere Studie nicht nur die Komplikationsraten bei unseren Patienten senken, sondern auch die Überlegenheit unserer neuen Versorgungsform aufzeigen.

Im Anschluss an den klinischen Teil der Studie findet neben der Auswertung der aufgetretenen Komplikationen auch eine Auswertung der sozio-ökonomischen und volkswirtschaftlichen Belastungen statt.

Konsortialführung

Justus-Liebig-Universität Gießen

Univ.-Prof. Dr. Michael Sander, Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie,
Univ.-Prof. Dr. Birgit Aßmus, Med. Klinik I, Kardiologie / Angiologie, Universitätsklinikum,

Justus-Liebig-Universität Gießen,
Rudolf-Buchheim-Str. 7, 35392 Gießen

Innofond

Zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung hat die Bundesregierung beim G-BA den Innovationsfond eingerichtet.

Neben der Versorgungsforschung wird die Entwicklung von neuen innovativen Versorgungsformen gefördert.

Wir am Uniklinikum Gießen beteiligen uns regelmäßig an diesen Projekten. Aktuell leiten wir das Projekt „PeriOP-CARE HF“.

Hintergrund

Hintergrund der Studie zu perioperativen interdisziplinären, intersektoralen Prozess-Optimierung bei Herzinsuffizienz

Bei Patienten mit, möglicherweise unbekannten, Herzinsuffizienz steigt das perioperative Risiko für Komplikationen. Dies betrifft zum Beispiel die kardiale Dekompensation, das Nierenversagen oder die Infektionsrate.

Im Rahmen einer Pilotstudie am UKGM konnten wir eine erhöhte Morbidität bereits nachweisen.

[Schmidt G, Frieling N, Schneck E, Habicher M, Koch C, Rubarth K, Balzer F, Aßmus B, Sander M. Preoperative routine measurement of NT-proBNP predicts postoperative morbidity after non-cardiac surgery with intermediate or high surgical risk: an observational study. BMC Anesthesiol. 2024 Mar 23;24(1):113. doi: 10.1186/s12871-024-02488-8. PMID: 38521898; PMCID: PMC10960410.]